Sonntag, 11. August 2019:
Irgendwie war uns heuer nach Wanderurlaub mit wenig Gepäck. Deswegen haben wir uns spontan für einen Backpacking-Trip in Kroatien entschieden. Fahrräder und Kochausrüstung bleiben daheim, wir nehmen nur jeweils einen Rucksack voller Gewand mit. Naja, und halt das Zelt. Und ein Musikinstrument natürlich. Insgesamt etwa 40 Kilo Zeug, gar nicht schlecht für uns! 😏
Mit dem Nachtzug fahren wir von München nach Rijeka. Da wir das Abteil ganz für uns allein haben, können wir sogar schlafen und wachen erst auf, als ein Zollbeamter an der slowenischen Grenze unsere Papiere sehen möchte. Und das ist gut so, denn beim Blick aus dem Fenster verlieben wir uns sofort in die Landschaft Sloweniens und beschließen, "irgendwann einmal" hierher zum Wandern zu kommen.
Montag, 12. August:
Äußerst entspannter Reiseantritt: Man hat sein komplettes Gepäck in Griffweite, beobachtet die vorbeiziehende Landschaft...
… und frühstückt wie ein König!
Willkommensschild am Grenzübergang nach Kroatien.
Zollbeamte und Zugbegleiter kennen sich, man läuft im aufgeknöpften Hemd herum und grüßt sich freundlich, und wenn der Zug abgefertigt ist, pflegt man zwischen den Gebäuden seinen Gemüsegarten.
Der erste Blick aus dem Zug aufs Meer, kurz vor Rijeka (links außerhalb des Bildes). Der größere Ort an der Küste, den man rechts sieht, heißt Opatija. Unser Plan ist es, dorthin zu wandern und dann teils an der Küste entlang, teils durchs Landesinnere zu marschieren und vielleicht mit der Fähre auf die Insel Cres (im Bild ganz links über dem Wald zu erkennen) zu fahren und dort weiterzuwandern.
Ankunft in Rijeka. Sobald wir aus dem klimatisierten Zug aussteigen, verglüht unser Plan vom Wandern. Es hat Backofentemperaturen hier!! Auf dem Weg zum Hostel hecheln wir von Schattenfleck zu Schattenfleck und beobachten sogar Einheimische, die nicht direkt an der Fußgängerampel auf Grün warten, sondern jeweils im nächstgelegenen Hauseingang o.ä.
Ein Plan B muss her, aber nicht jetzt, denn schnell rebelliert der Kopf in dieser Hitze und tut einfach nur weh. Wir suchen uns nur kurz was zu essen, was sich als schwer genug herausstellt, weil die vielen Caffee Bars hier wirklich nur Kaffee und Schnaps verkaufen. Danach verziehen wir uns ins Hostel und genießen die Vorzüge von Dusche und Klimaanlage.
Nach Sonnenuntergang wird es geringfügig erträglicher, also machen wir uns auf Erkundungstour durch die Stadt.
Zwei riesige Kräne am Hafen, die in der Nacht hübsch angeleuchtet werden. Spitzname "Giraffen".
Rijeka hat eine recht schöne Fußgängerzone mit prachtvollen historischen Gebäuden und Marmorfußboden. Man fühlt sich unweigerlich an Wien erinnert.
Stadtturm mit Uhr.
Der Countdown läuft: Nächstes Jahr ist Rijeka Europäische Kulturhauptstadt. Eine gute Wahl, denn diese ehemalige Industriestadt mit den vielen ehemaligen Staatszugehörigkeiten (ganz früher herrschten die Römer, dann Kroaten und Franken über das Gebiet, dann lange Zeit die Habsburger, Napoleon, wieder die Habsburger, nach dem 1. Weltkrieg wurde die Stadt italienisch, nach dem 2. jugoslawisch und 1991 kroatisch) sucht spürbar nach einer modernen Identität.
Temperaturanzeige nach Mitternacht.
Unser Hostel für die kommenden zwei Nächte. Lage top, Ausstattung mau. Aber die Klimaanlage im Gang funktioniert einwandfrei, deshalb schlafen wir bei geschlossenen Fenstern und offener Zimmertür.
Dienstag, 13. August:
Schiefer Turm von Rijeka und: Wolken! Erlösung naht...Kirche Maria Himmelfahrt
Die Ernennung zur Kulturhauptstadt motiviert zahlreiche Betriebe und Organisationen, sich für Besucher ein interessantes Programm auszudenken und das Erscheinungsbild der Stadt aufzuhübschen. Heute früh werden diese Plakatwände in der Fußgängerzone aufgestellt, um auf alle möglichen kulinarischen, sportlichen, kulturellen und sonstigen Besonderheiten der Gegend hinzuweisen.
Nichtsdestotrotz machen wir einen Ausflug mit dem Bus ins Hinterland, wo die Luft frischer ist und wir tatsächlich wandern können, wenn auch ohne die großen Rucksäcke.
In Fužine steht zwischen Busparkplatz und Tourist-Info diese Hinweistafel mit allen Rad- und Wanderwegen. Perfekt! Wir entscheiden uns für den Rundwanderweg um den Stausee mit einem Abstecher zum nahegelegenen Badesee. Den Rest müssen wir wann anders nachholen...
Diese Autobahnbrücke führt über den Bajer-Stausee an Fužine vorbei.
Piratenschiff auf dem Spielplatz.
Blick zurück nach Fužine.Der Wanderweg führt direkt unter der Autobahnbrücke durch. Sehr beeindruckend!
Nach ein paar Kilometern geht es durch den Wald, wo wir zum Eingang einer Tropfsteinhöhle gelangen. Zunächst ist die Führerin zwar nicht begeistert, als Dave und ich auftauchen, aber dann merkt sie schnell, dass wir uns wirklich für die Höhle interessieren und nicht nur zum Abkühlen hergekommen sind wie ihre meisten anderen Kundschaften. So erklärt sie uns Vieles, was sie sonst auslässt. Etwa, dass die Stalaktiten durch den Luftzug in der Höhle Richtung Ausgang gebogen werden. Faszinierend, das hatten wir noch nie gesehen/ gehört!
Wenn es stark regnet, tropft das Wasser noch am selben Tag von der Decke. Wir hätten immer gedacht, das dauert viel länger.
In dieser Höhle wurden Szenen der Neuverfilmung von "Winnetou" gedreht. Als Erinnerung steht noch eine Statue da.
Am besten gefallen mir immer die Säulen, die von oben und unten her zusammenwachsen.
Anschließend drehen wir noch eine Runde im Lepenica-Badesee, wenn wir ihn schon für uns alleine haben.Etwa 4 Zentimeter langer Käfer am Weg.
Und gleich danach eine Blindschleiche.
Auf der Westseite geht's zurück nach Fužine. Hier zieht sich die Wanderung etwas in die Länge, weil alle paar Meter Sportgeräte stehen, die wir natürlich ausprobieren müssen.
Das haben wir uns verdient! Kleine Brotzeit und eine sehr sympathische Spezialität des Landes: Radler in allen Geschmacksrichtungen, hier Pfirsich-Ingwer.
Danach noch ein Spaziergang im Ort, bevor der Bus kommt.Man scheint sich auf einen strengen Winter gefasst zu machen.
Nette Location für ein Hostel. Aber diese Bude ist uns definitiv zu abbruchreif.
Bei der Rückfahrt blitzt es bereits kräftig über den Bergen, und am Abend erleben wir dann hautnah einen der legendären Wolkenbrüche in Rijeka: 40 Liter innerhalb von zwei Stunden, in denen wir zweimal die Fußgängerzone runter und wieder raufwaten. Unsere Regenjacken brauchen wir nur dieses eine Mal, aber wie!
Mittwoch, 14. August:
Mit dem Linienbus fahren wir 18 Kilometer direkt an der Küste entlang Richtung Südwesten, also auf die Halbinsel Istrien. Da wir nicht genau wissen, wann wir aussteigen müssen, frage ich meine Sitznachbarin, wie viele Haltestellen es noch bis Ičići sind. Sie ist sich nicht 100%ig sicher, und außerdem muss sie gleich raus, deswegen mobilisiert sie gefühlt den halben Bus, auf uns aufzupassen. Zu diesem Zweck fragt sie mich auf Deutsch immer wieder etwas über unsere Reise usw., was sie dann wiederum den anderen Leuten weitererzählt, die uns daraufhin jedes Mal freundlich annicken. Total süß! Als es dann so weit ist, weisen uns die verbliebenen älteren Herrschaften auf unsere Haltestelle hin, drücken für uns den "STOP"-Knopf, deuten auf den Strand und winken zum Abschied durchs Fenster.
In Ičići gefällt es uns auf Anhieb, und wir finden einen idealen Zeltplatz mit Meerblick UND Schatten.
Unser Highlight: die etwa 6 Meter hohe Rutschbahn im Strandbad.
Platsch! So geht das stundenlang. Dazwischen immer wieder mal einen Cocktail, ein Eis, ein Bier, ein Kaffee...
Abendessen in einem Fischrestaurant.
Die Entscheidung steht: Hier bleiben wir ein paar Tage.Donnerstag, 15. August:
Sonnenaufgang vom Zelt aus.
Mal wieder Frühstück für Könige, nachdem am heutigen Feiertag der Laden im Campingplatz zu hat.
Danach ein Nickerchen für mich, während Dave Dilruba spielt.
Das Ganze aus meiner Perspektive - leider allerdings ohne den passenden Soundtrack aus Meeresrauschen, Zikadengesang und Musik.
Unser Zweitlieblingsspiel haben wir natürlich auch dabei (Catan taugt nicht so für Reisen).
Und wieder ein Nickerchen. Was für ein Stress aber auch!
Am Abend flanieren wir an der Küstenpromenade entlang bis Lovran, das sind etwa 2 Kilometer südwärts.
Immer wieder führen betonierte Stufen vom Spazierweg runter direkt ins Wasser, total genial!
Mondaufgang.
Und wieder Live-Musik, diesmal von einer kroatischen Rockband am Yachthafen. Der nächste Tag verläuft ähnlich, es gibt aber keine Bilder davon, wie ich gerade feststelle.
Samstag, 17. August:
Da wollen wir rauf! Von Ičići aus führt ein Wanderweg direkt auf den höchsten Berg der Halbinsel Istrien, den Vojak (1401m). Leider widersprechen sich die Angaben über Dauer und Streckenlänge der Wanderung, die wir in der Tourist-Info, an Wegweisern und in Wanderkarten erhalten. Von "3,5 Stunden" bis "22 Kilometer einfach" ist alles dabei, deshalb fahren wir mit dem Taxi bis Poklon und gehen von dort aus zu Fuß.
Die Beschilderung ist wirklich idiotensicher.Ruine
Alpenveilchen überall.
Es geht durch den schattigen Wald dahin, das ist sehr angenehm.
Immer wieder tolle Aussichten aufs Meer und die Inseln Cres und Krk.
Große Waldameisen mit rotem Bauch.
Gleich haben wir es geschafft!
Von hier oben überblickt man die ganze Halbinsel: Im Südosten die Inseln Cres und Krk,
im Süden die flacheren Ausläufer des Učka-Gebirges und wenige landwirtschaftliche Flächen,
im Westen Hügellandschaft bis zum Horizont,
und im Norden die Berge in Italien und Slowenien. Herrlich!
Auch von meinen neuen Wanderschuhen bin ich begeistert!
Schmetterlinge überall.
Ganz auf dem Gipfel steht ein Aussichtsturm, dahinter erkennt man irgendeinen Funkmasten.
Eidechse
Am fotogensten zeigen sich die vielen Kaisermäntel, aber es flattern auch mehrere Schwalbenschwänze und andere Schmetterlinge herum.
Auf dem Rückweg blicken wir im Osten auf Rijeka.Dann kommen wir an diesem Bauernhof vorbei.
Blick auf Rijeka, davor Icici und ganz hinten die Brücke zur Insel Krk.
Päuschen.
Leider gab es für meinen Garten diesmal nur einen kleinen Stein als Souvenir, aber immerhin!
Sonntag, 18. August:
Am Zeltplatz lernen wir Zsolt und seine Freundin aus Serbien kennen, die heute einen Bootsausflug machen wollen. Da schließen wir uns doch gern an!
Wir sitzen unter Deck und starren gespannt aus den Unterwasserfenstern, aber es rührt sich nicht viel. Drum fotografieren wir uns hauptsächlich gegenseitig.
Oben gibt es mehr zu sehen, zum Beispiel den Gipfel, auf dem wir gestern waren.
Gegen Ende der Fahrt sehen wir dann diese winzigen Fische...
... Betonwand-Korallen...
... und noch einen größeren Fisch, vielleicht 12 Zentimeter lang. Naja.
Dafür einigen wir uns darauf, beim nächsten Mal Parasailing auszuprobieren, das sieht enorm geil aus!
Montag, 19. August:
Vier Tage Sonne, Strand und Meer waren super, aber jetzt reicht's uns auch wieder. Wir packen unser Zeug und gehen nach Opatija zum Busbahnhof. Zusammen mit Zsolt und seiner Freundin fahren wir bis ganz an die Südspitze Istriens, nach Pula. In Erwartung von Geschichte, Kultur, Stadtleben usw...
Zunächst müssen wir aber den eifrigen, allerdings sturzbesoffenen Rezeptionsmitarbeiter des Hostels loswerden, der nicht müde wird zu wiederholen, dass wir hier in diesem "Apartman" für uns alleine sein können, ein privates Bad und ein privates Schlafzimmer und eine private Küche haben. Und einen privaten Balkon und privates Internet. Und dass wir das nicht mit anderen Gästen teilen müssen. Ja genau. Und wieder von vorne...
Hinten Plattenbauwohnungen, vorne Ausgrabungen aus der römischen Antike. Eine interessante Kombination, das Viertel des Hl. Teodor!
Überraschung: Auch in Pula gibt es ein Kolosseum, sogar noch besser erhalten als das in Rom. Und leichter zugänglich.
Meerblick von den Rängen aus.
Bzw. Blick auf die Altstadt.
Unter Pula erstreckt sich ein Tunnelsystem, das im 1. Weltkrieg als Luftschutzkeller für die Einwohner gegraben wurde. Vier Gänge davon kann man besichtigen, das hier ist einer der Eingänge zur "Zerostrasse". Eine willkommene Abkühlung!
Chiller.
James Joyce an seinem Stammplatz. Hier hat er von 1904 bis 1905 österreichisch-ungarischen Marineoffizieren Englisch beigebracht. Und vielleicht schon an seinem "Ulysses" geschrieben, immerhin heißt so die Caffe Bar, in der er sitzt.
Von 29 bis 27 v. Chr. ist der Triumphbogen der Familie Sergei entstanden, das "Goldene Tor".
Auf dem römischen Forum mit dem Augustus-Tempel (2 v. bis 14 n. Chr.).
Es wimmelt geradezu vor Leuten überall, hauptsächlich Touristen aus ganz Europa.
Am Hafen.
Auch wieder mit "Giraffen".
Ein riesiges Containerschiff wird gerade saniert.
Auch heute noch kann Pula das römische Flair nicht abstreiten!
Kathedrale Maria Himmelfahrt.
Lachanfall. Keine Ahnung, warum.
Aber wir geben uns Mühe mit der Contenance.
Oben auf dem Burgberg beobachten wir Fledermäuse.
Nur fotografieren lassen sich die Viecher eher ungern, ansonsten kommen sie uns ganz schön nah!
Dave liebt die "Giraffen" und probiert ungefähr tausend Einstellungen mit dem Fotoapparat aus.
Zurück in unserem privaten "Apartman", gehe ich mal auf unseren privaten Balkon. Und stelle fest, dass das Bad doch nicht ganz so privat ist, wie man sich das wünschen würde.
Heute lassen wir es mal so richtig krachen zum Abendessen! Nach diesem Gelage sind wir zwar so voll, dass wir kaum noch gehen können, aber Mensch! war das gut!
Perfektes Souvenir für Backpacker: Ohrringe.
Was für ein Tag! Die Tourist-Info-Tante hatte uns empfohlen, nach Medulin zu fahren, weil es da weniger überlaufen und total schön ist. Das tun wir auch, in der Hoffnung auf einen kleinen Campingplatz am Meer, vielleicht einen Bootsausflug, Schnorcheln oder so. Doch als wir vom Bus aussteigen und der Beschilderung folgen, sehen wir bereits über die Bucht hinweg die Ausmaße des Campingplatzes und wissen sofort: Das ist nix für uns! Tausende quetschen sich mit Wohnmobilen und Zelten auf dieser Halbinsel zusammen, am Strand ist es noch enger, und als wir in der Rezeption Schlange stehen (!) und lesen, dass wir mindestens zwei Nächte bleiben müssen, haben wir die Schnauze voll und gehen wieder zurück zur Bushaltestelle.
Wieder in Pula, entdecken wir zufällig das Antique Hostel und checken sofort ein. Wenn wir das nur schon gestern gemacht hätten!
Noch eine Neuentdeckung: Eiskaffee mit Baileys.
Wir strawanzen wieder durch die Stadt, als wir am "Amfiteatar" vorbeikommen und hören, dass dort drin heute ein Gladiatorenkampf stattfindet.
Sogar Löwen sind in der Arena.
Und Giraffen 😉
Vor und zwischen den Kämpfen gibt es auch immer wieder Erklärungen auf Englisch, damit man versteht, wie es da früher zugegangen ist.
Mittwoch, 21. August:
Morgenstund am Triumphbogen: Kein Mensch ist auf der Straße, als ich zum Bäcker gehe.
Aber warm ist es schon!
Auch auf dem Forum ist noch nix los, als wir am Vormittag zum Busbahnhof gehen.
Da kann man mal in Ruhe die Details bewundern, ohne von anderen Touristen rumgeschoben zu werden. Der Tempel wurde im 2. Weltkrieg komplett zerstört und danach wieder hergerichtet.
An der Westküste entlang geht es per Flixbus Richtung Norden. Zum ersten Mal sehen wir etwas Landwirtschaft aus dem Fenster: Olivenbäume.
In jedem kleinen Kaff steigt einer ein. Sehr gemütlich ist es hier!
Schon seit unserer Ankunft in Kroatien fällt mir die Tennisplatz-rote Erde hier auf.
Die Feldwege dagegen sind hellgrau. Ich stelle mir vor, dass da ganz schön viel Arbeit drinsteckt, bevor man die Flächen hier einigermaßen nutzen kann.
Büsche bis zum Horizont: Es wachsen kaum hohe Bäume hier.
Kroatien verabschiedet sich mit einem letzten Blick aufs Meer ...... und grünen Hügeln. Wir kommen wieder, das ist sicher!
Aber jetzt sind wir erst einmal neugierig auf Slowenien. An der Grenze müssen alle aus dem Bus raus, durch die Passkontrolle und danach wieder einsteigen.
Wow! Mit so hohen Bergen hatten wir gar nicht gerechnet. Super!
Vom Bahnhof latschen wir auf gut Glück durch Ljubljana und finden nach mehreren Fehlversuchen ein brandneues Hostel, das wohl in einer ehemaligen U-Bahnstation liegt und bis vor kurzem ein "Nightclub" war. Sehr interessantes Konzept!
Zwischen unserem Zimmer und dem Klo entdecken wir ein Kino. Was da wohl früher für Filme gelaufen sind?
Auf der Dreifach-Brücke, die zur Zeit jedoch nur zweifach überquert werden kann.
Straßenmusik! Und zwar an allen Ecken, juchu!
Das Leben in der Hauptstadt spielt sich entlang der Laibach (Ljubljanica) ab: Ein Lokal neben dem anderen, Straßenverkäufer, Denkmäler, Ausflugsboote, Souvenirläden, Unterkünfte und Leute, Leute, Leute.
Handpuppen-Theater aus Neapel mit Musikbegleitung.
Donnerstag, 22. August:
3D-Stadtplan.
Hier sind wir richtig! Ein Künstler/ Bastler hat auf einem Platz seine Spielsachen aufgebaut: Lauter Geschicklichkeitsstationen aus alten Fahrradteilen. Offiziell beginnt die Ausstellung erst am Abend, aber wir dürfen schon mal was ausprobieren:
Hier muss man beispielsweise mit einem Magneten ein frei schwingendes Eisenstück zu einem anderen Magneten hochziehen, ohne es zu berühren. Gar nicht leicht.
Aussicht auf die Burg...
... und von der Burg runter.
Von hier oben entdecken wir Marktstände und wissen, wo wir heute Mittag essen!
Innenhof.
Wendeltreppe in den Turm.
Burgdrachen.
Im Freiluftgefängnis.
Wie komme ich hier raus?
Unten auf dem Markt.
Witziges und spritziges Spektakel mitten in der Stadt: Kurz vor der Herren-EM trägt man hier ein Volleyball-Spaßturnier IM FLUSS aus. Was für eine coole Idee!
Die Spieler stehen auf einer Platte, die etwa 10 Zentimeter unterhalb der Wasseroberfläche liegt und gerade so groß ist, dass man beim Aufschlag noch Platz hat. Wenn der Ball ins Aus fliegt, müssen sie entweder hinterher hechten oder warten, bis das Beiboot ihn holt.
Als wir zu dem (Spiel-)Platz zurückkommen, hat die Ausstellung gerade eröffnet. Die nächsten zwei Stunden verbringen wir an diesen Stationen...
... und bei einem Mitspiel-Theater gleich nebenan. Leider darf man da während der Show nicht fotografieren.
Zu sehr später Stunde liegt das Volleyball-Feld verlassen in der Laibach.Freitag, 23. August:
Unseren letzten Tag vertrödeln wir gemütlich in Ljubljana.
Dave fragt, ob ich gern eine Knoblauch-Massage hätte. Erst verstehe ich nicht, dann zeigt er auf dieses Plakat an einer Hausmauer. Die nächste Viertelstunde versuche ich krampfhaft, meinen Lachanfall unter Kontrolle zu bringen. Zwecklos.
Am späten Nachmittag haben wir noch Zeit, um ins Kino zu gehen.
Sehr schöner Film, vor allem natürlich für Beatles-Fans. Und da er in Slowenien in Originalsprache läuft, hat auch Dave was davon.
Danach lauschen wir noch kurz einem Oberkrainer-Stück, gehört schließlich zur Landeskultur, ...
... und lassen uns von diesen zwei Mexikanerinnen verzaubern. Um Mitternacht geht der Zug nach München, und schon sind wir wieder daheim. Sehr schön war's!
Kuriositäten
oder: Was wir über die kroatische Lebensart gelernt haben:
Man legt sein Geld gern in einem "Automat Klub" an.
Jedes noch so kleine Kaff hat ein Casino oder eine andere Spielhölle!
Die allermeisten Lokale mit kleinen Tischchen draußen sind "Caffe bars". Und das ist wörtlich zu nehmen: Es gibt Kaffee und Hochprozentiges. Sonst nix. Ab dem frühen Morgen sitzen da die Männer beisammen, später kommen auch Frauen dazu, man ratscht, trinkt und raucht ununterbrochen.
Im Straßenverkehr zeigen sich Kroaten diszipliniert und äußerst geduldig. Aber bei der Parkplatzsuche kennt man keine Skrupel, weder an Kreuzungen und Bushaltestellen noch auf Zebra- oder Standstreifen, Gehsteigen oder Feuerwehrzufahrten.
Man schreibt, wie man spricht. Meistens wird sogar "Restoran" buchstabiert.
Hier hat's ein bisschen gedauert, bis bei uns das Zehnerl gefallen ist!
Dave dachte zuerst, hier isst man Steaks vom Schafbock (ram)!
Praktisch sind diese einheitlichen Türschilder an allen Übernachtungsmöglichkeiten. Allerdings wissen wir nicht genau, wie die Sterne vergeben werden.
Wieder mal ein Land mit sehr hoher Frisör-Dichte. Die Schreibweise klingt für mich eher Bairisch.
Schade finden wir, dass Touristen-Informationen absolut nutzlos sind. Außer die in Fužine, in der wir sowohl freundlich begrüßt als auch umfassend informiert worden sind, lauter Nieten.
Trotzdem werden wir bestimmt wieder herkommen und sowohl Kroatien als auch Slowenien noch mehr durchforsten!
Trotzdem werden wir bestimmt wieder herkommen und sowohl Kroatien als auch Slowenien noch mehr durchforsten!