Nach mehreren Reisen innerhalb Deutschlands zieht es Dave und mich heuer wieder ins Ausland. Im Auto ist reichlich Platz, und da auf Marias Wunschliste nach wie vor "Zelten" steht, bietet sich doch ein gemeinsamer Urlaub in Schweden an, oder nicht? Da können wir gleich noch meinen Schulfreund Jakob besuchen und ihm seine Tasche liefern, die er vor ein paar Monaten bei seinem Heimatbesuch hiergelassen hat.
Samstag, 6. August 2022
Gesagt, getan: Neben drei Sitzen, unseren Rädern, zwei Zelten, Schlaf- und Kochausrüstung, Kühlbox, Gewand für zwei Wochen, persönlichen Sachen und Marias Apfel passt natürlich auch noch Jakobs Tasche in den Kofferraum.
Spoiler: Der Apfel wurde häufig aus-, ein- und umgepackt. Aber nicht gegessen. Übrigens ist der Platz hinter dem Fahrersitz ganz schön gemütlich, so mit der Matratze.
Am ersten Tag schaffen wir es bis in die Nähmaschinenstadt Wittenberge im nordwestlichen Brandenburg. Direkt an der Elbe gibt es am Jachthafen eine kleine Zeltwiese, auf der Dave und ich voriges Jahr schon zweimal übernachtet haben. Allerdings noch mit unserem alten Zelt - an das leuchtende Gelb müssen wir uns noch gewöhnen!
Kurz nach Mitternacht ist alles aufgebaut, und wir kommen gerade rechtzeitig vom Zähneputzen zurück, um diesen stillen Augenblick zu genießen: Über uns ein klarer Sternenhimmel, und vor uns spiegelt sich der glutrote Mond in der Elbe, bevor er untergeht.
Gefahrene Strecke: 630 km
Nachtlager: Wohnmobilstellplatz Nedwiganger in Wittenberge
Sonntag, 7. August
Morgenroutine: Zelt abbauen, Auto einpacken, irgendwo was zum Frühstücken suchen...
Stop! Die Tasche muss noch rein. Und zwar durchs Fenster, denn die Tür dürfen wir jetzt nicht mehr aufmachen, weil sonst alles rausfällt.
Am Nachmittag nehmen wir die Fähre von Puttgarden nach Rødbyhavn, danach geht's drei Stunden lang im Gänsemarsch mit all den anderen Touristen durch Dänemark.
Stop! Die Tasche muss noch rein. Und zwar durchs Fenster, denn die Tür dürfen wir jetzt nicht mehr aufmachen, weil sonst alles rausfällt.
Am Nachmittag nehmen wir die Fähre von Puttgarden nach Rødbyhavn, danach geht's drei Stunden lang im Gänsemarsch mit all den anderen Touristen durch Dänemark.
Auf der Fähre von Helsingør nach Helsingborg genießen wir die frische Luft, den Blick zurück nach Dänemark...
Unsere erste Anlaufstelle ist Halmstad, wo wir von Jakobs Familie willkommen geheißen und mit einer typisch schwedischen Brotzeit versorgt werden: geräucherter Fisch, Knäckebrot mit Butter, Käse und Kalles Original Kaviaraufstrich. Es gibt eine Menge zu ratschen, und dann beziehen wir das Gästehaus im Garten.
Gefahrene Strecke: gute 600 km
Nachtlager: bei Jakob in Halmstad
Montag, 8. August
Unscharfes Frühstücksfoto, weil...
... ich etwas unstabil sitze! Aber: Nicht immer ist ein schärferes Foto ein besseres Foto.
Jakobs Stolz: sein Tomatenhäusl mit Bewässerungsanlage.
Dave erklärt anhand einer anschaulichen Zeichnung den Unterschied zwischen Land- und Wasserschildkröten (tortoise bzw. turtle).
Ausblick aufs Tylön Naturreservat mit Leuchtturm.
Im Hotel Tylösand kann man nicht nur in Per Gessles Erinnerungen an seine Zeit mit Roxette schwelgen, sondern auch seine umfangreiche Foto- und Kunstausstellung bewundern.
Und wir bekommen einen ersten Überblick über ein kulinarisches Highlight Schwedens: Lakritze in allen Farben und Formen, von zuckersüß mit Kokosnuss bis gesichtsverzerrend salzig. Eine komplette Regalwand in dem Geschäft voller durchsichtiger Selbstbedienungskästchen, daneben kleine Schaufeln und Papiertüten.
Um einer Ehekrise vorzubeugen, bekommt jeder seine eigene Tüte, und der Maria nehmen wir natürlich auch eine mit!
Dienstag, 9. August
Mit einer Besichtigung des selbstgebauten Hogwarts Castles verabschieden wir uns von Jakob und seiner Familie. Maria übernimmt das Auto und den Großteil unseres Gepäcks (Luxus!!!) und macht eine Erkundungstour:
In der Zwischenzeit nehmen Dave und ich den traumhaften Kattegat-Radweg Richtung Norden:
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Am frühen Nachmittag treffen wir uns alle drei am Skrea Strand bei Falkenberg, um gemeinsam Mittag zu essen und einen Plan für den restlichen Tag auszuhecken.
Kurze Abkühlung, danach trennen wir uns wieder: Dave fährt allein mit dem Rad weiter, Maria und ich sind Team Abendessen- und Schlafplatzsuche!
In Träslovsläge gibt's zunächst mal das beste Eis Schwedens, artgerecht serviert in handgemachten Waffeln! Lieblingssorte: salziges Lakritz mit Schokosoße.
Direkt im Fischerhafen liegt dieses Spezialitätengeschäft. Meine empfindliche Nase wartet zwar lieber draußen auf dem Bankerl, aber Maria ist begeistert von der Auswahl an frischem Fisch und anderem Meeresgetier!
In Träslovsläge gibt's zunächst mal das beste Eis Schwedens, artgerecht serviert in handgemachten Waffeln! Lieblingssorte: salziges Lakritz mit Schokosoße.
Direkt im Fischerhafen liegt dieses Spezialitätengeschäft. Meine empfindliche Nase wartet zwar lieber draußen auf dem Bankerl, aber Maria ist begeistert von der Auswahl an frischem Fisch und anderem Meeresgetier!
Fette Beute! Maria und ich finden einen Campingplatz, bauen das Zelt auf und richten eine sagenhafte Brotzeit her, bis Dave ankommt.
Unser Nachtlager von oben...
Unser Nachtlager von oben...
Maria von oben...
... und ihr Gegenfoto - perfekt getimt mit den Gänsen!
Nachtlager: Lajets Camping in Träslovsläge
Am frühen Nachmittag erreichen Dave und ich den Stravalla-Strand, schwimmen ein paar Runden und warten auf Maria. Nach dem obligatorischen Eiskaffee radelt Dave wieder alleine weiter, während sich das bewährte Team Abendessen- und Schlafplatzsuche mit dem Auto an die Arbeit macht. Das ist heute gar nicht so leicht, denn in und um Kungsbacka blitzen wir überall ab. Erst 30 Kilometer weiter in Askim, also kurz vor Göteborg, werden wir endlich fündig:
Die lange Suche hat sich gelohnt! Während ich das Zelt aufbaue (selbstverständlich in der Pole Position), fährt Maria zurück nach Kungsbacka, um Dave abzuholen.
Nach diesem langen Tag genießen wir den Sonnenunter- und den Mondaufgang auf unserer "Terrasse" vor dem Zelt.
So gestärkt, spazieren wir die autofreien Straßen rauf und runter und shoppen, was das Zeug hält:
Lakritze, ...
Da will die Ladenbesitzerin gleich ein Bild für Instagram haben. Pfff!
Haga Kirche
Fußgängerzone
Endlich hat Maria ihren Meeresfrüchtesalat erwischt!
Nach dem Abendessen spazieren wir wieder zurück zum Auto und fahren noch ein Stückerl...
... bis zu diesem schönen Fleckerl am größten See Schwedens, dem Vänern.
Ja, in so einer Umgebung ist eine Hängematte echt geiler als ein Zelt!
Blick zu der (noch) unbewohnten Insel, auf der Dave und ich vorher waren.
Gefahrene Strecke: 140 km
Mittwoch, 10. August
Auf nach Varberg! Schon von weitem grüßt uns die Festung, als Dave und ich uns mit den Fahrrädern nähern.
Unser Supportfahrzeug samt Maria ist auch schon da, aber wir legen nur eine kleine Verschnauf- und Fotopause ein und fahren dann weiter Richtung Göteborg.
Kallbadhuset in Varberg: Jugendstil-Badehaus mit Sauna aus dem Jahr 1903.
Seniorenpicknick.
Seniorenpicknick.
Gänsemarsch in der Luft.
Maria besichtigt das Tjolöholms-Schloss, dessen Tudorstil einen gefühlt nach Downton Abbey versetzt:
zum Vergrößern anklicken / click to enlarge |
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Gefahrene Strecke: 85 km (+60 km Abholung Dave in Kungsbacka, +10 km Abendessen)
Nachtlager: Liseberg Camping in Askim
Donnerstag, 11. August
Frühaufsteherglück.
Maria und ich machen einen Spaziergang an der Bucht entlang und finden ein verlassenes Wikingerschiff.
Dave ist auch schon wach, als wir zurückkehren, und hat sogar das Auto fast komplett eingepackt. Waren wir echt so lang spazieren?
Auf nach Göteborg!
Seebrücke vor dem Strandbad von Askim.
Dave ist auch schon wach, als wir zurückkehren, und hat sogar das Auto fast komplett eingepackt. Waren wir echt so lang spazieren?
Auf nach Göteborg!
Als Erstes suchen wir uns ein gemütliches Café in der Altstadt zum Mittagessen.
So gestärkt, spazieren wir die autofreien Straßen rauf und runter und shoppen, was das Zeug hält:
Lakritze, ...
Platzerlausstecher ...
... und Holzpantoffeln!Da will die Ladenbesitzerin gleich ein Bild für Instagram haben. Pfff!
Haga Kirche
Fußgängerzone
Endlich hat Maria ihren Meeresfrüchtesalat erwischt!
Nach dem Abendessen spazieren wir wieder zurück zum Auto und fahren noch ein Stückerl...
... bis zu diesem schönen Fleckerl am größten See Schwedens, dem Vänern.
Hier kommt gleich nach dem Zeltaufbau ein weiteres Souvenir aus Göteborg zum Einsatz: Marias erste eigene Campingtasse!
Warmer Tee, Gitarre, Strickzeug, Buch: Dieses Urlaubsgefühl wollen wir ein bisschen ausdehnen, deshalb bleiben wir gleich zwei Nächte hier. Zum Essen werden wir schon irgendwo was finden, denn dummerweise haben wir in Lidköping, als wir von der Zivilisation abgebogen sind, nix mehr eingekauft.
Gefahrene Strecke: 170 km
Nachtlager: Läckö Strand Camping
Freitag, 12. August
Frühstück!
Am Nachmittag fahren Maria und ich die paar Kilometer bis nach Spiken, einem kleinen Fischerdorf mit Hafen. Das Café und Souvenirgeschäft dort hat in einem Hinterzimmerchen einen kleinen Laden mit einer etwas unsortierten, aber doch essbaren Auswahl. Noch komplizierter als die Erfindung eines Rezeptes für unsere wild durcheinander gewürfelte Beute, die ja auf einem Campingkocher zubereitet werden soll, ist allerdings die Kasse dieses Ladens!
Nach einem Eis+Kaffee (wieder mal das Bausatz-Prinzip) spazieren wir am Hafen entlang und lassen hier und da die Füße ins Wasser hängen. Es fühlt sich an wie am Meer!
Am Nachmittag fahren Maria und ich die paar Kilometer bis nach Spiken, einem kleinen Fischerdorf mit Hafen. Das Café und Souvenirgeschäft dort hat in einem Hinterzimmerchen einen kleinen Laden mit einer etwas unsortierten, aber doch essbaren Auswahl. Noch komplizierter als die Erfindung eines Rezeptes für unsere wild durcheinander gewürfelte Beute, die ja auf einem Campingkocher zubereitet werden soll, ist allerdings die Kasse dieses Ladens!
Nach einem Eis+Kaffee (wieder mal das Bausatz-Prinzip) spazieren wir am Hafen entlang und lassen hier und da die Füße ins Wasser hängen. Es fühlt sich an wie am Meer!
Samstag, 13. August
Frühmorgendliche Ruhe im Lager.
Lieblingsplatz!
Der Aufbruch heute erfolgt so gemütlich wie es diesem ruhigen Ort angemessen ist: Um halb 12 Uhr sind wir schließlich so weit. Wobei wir am liebsten einfach komplett hierbleiben würden!
Lieblingsplatz!
Der Aufbruch heute erfolgt so gemütlich wie es diesem ruhigen Ort angemessen ist: Um halb 12 Uhr sind wir schließlich so weit. Wobei wir am liebsten einfach komplett hierbleiben würden!
Gleich um die Ecke liegt das Läckö Slott, eine mittelalterliche Festung, die später zu einem barocken Schloss ausgebaut wurde.
Im Schlosspark finden den ganzen Sommer über immer wieder Konzerte statt. Doch wenn es ruhig ist, lässt sich die Bühne auch einfach als Schattenspender nutzen.
Zurück in Linköping, sprich in der Zivilisation, führt unser erster Weg direkt in den Supermarkt, um wichtige Grundnahrungsmittel aufzustocken.
Zurück in Linköping, sprich in der Zivilisation, führt unser erster Weg direkt in den Supermarkt, um wichtige Grundnahrungsmittel aufzustocken.
Danach fahren wir zwischen den beiden großen Seen durch Wälder und Felder, immer eher auf kleineren Nebenstraßen. Und trotzdem stehen wir kurz vor Karlsborg plötzlich im Stau. Keiner weiß, was los ist, aber angesichts des Klohäuschens nicht weit vor uns bleibt alles entspannt.
In der Touristeninformation in Karlsborg empfiehlt man uns einen Naturcampingplatz am Götakanal. Außerdem bekommen wir für unsere Fahrradtour morgen noch ein paar Tipps und eine brauchbare Karte.
Der Naturcampingplatz liegt traumhaft schön am Viken, den Dave und ich sofort für eine große Runde Schwimmen ausnutzen! Nicht einmal das Rockkonzert, das heute Abend hinter dem Duschgebäude stattfindet, kann uns den kitschigen Sonnenuntergang trüben:
Ja, in so einer Umgebung ist eine Hängematte echt geiler als ein Zelt!
Blick zu der (noch) unbewohnten Insel, auf der Dave und ich vorher waren.
Gefahrene Strecke: 140 km
Nachtlager: Strömsnäs Naturcamping bei Forsvik
Sonntag, 14. August
Dienstag, 16. August
Mittwoch, 17. August
Donnerstag, 18. August
Freitag, 19. August